2023 –
Australien
Unsere Route und wo wir gerade sind:
Stecknadeln (Datum und km) und Route (Datum) anklickbar.
34.
Coral Bay, Kennedy Range, Mount Augustus, Goldfields Region
01. bis 15. November 2025
Σ km 46.201
03.11.2025
Es fiel uns schwer, wieder in die Zivilisation aufzubrechen: Im Wasser nahe am Strand treiben sich zur Zeit jede Menge große Schildkröten herum, es ist Paarungszeit. Auch eine windgeschützte Bucht, wo man schön schnorcheln konnte, haben wir gefunden. Sogar eine Minibootstour in eine Schlucht, mit vielen kleinen Felsenkängurus rechts und links plus einem brütenden Fischadlerpaar, haben wir unternommen. Die vielen Campgrounds im Nationalpark entlang der geteerten Straße sind zwar voll, aber sehr großzügig angelegt. Hinter der sandigen "Querung" des 'Yardie Creek' war fast niemand mehr.
Eine Nacht waren wir noch auf dem vertrauten Campingplatz in Exmouth, haben sehr gutes Schnitzel gegessen, die Hälfte als Vorrat mitgenommen, eingekauft, getankt und sind dann mit einer Zwischenübernachtung allein auf weiter Flur, neben der Straße, aber trotzdem ruhig, weil Nachts kein Verkehr, nach 'Coral Bay' gefahren.
Gestern mit einem Glasbodenboot zu den Korallenbänken direkt vor unserem Campingplatz geschippert und hatten wirklich tolle "Einblicke": Viele Arten von Korallen, die hier in den Subtropen nicht so bunt sind wie die, die wir in Indonesien gesehen haben. Fische jeder Größe sind interessiert unter dem Glas geschwommen, überhaupt hatte man den Eindruck in ein Aquarium zu schauen. War ein tolles Erlebnis.
Heute bleiben wir noch hier, gehen noch einmal schnorcheln, bevor wir morgen zu einer längeren Fahretappe weiter Richtung Süden starten.

In 'Coral Bay' machen wir eine Tour mit einem Glasbodenboot.

Riesige Hirnkoralle in der Bill's Bay, leider gebleicht, wie die Korallen in einem Teil der Bucht. Das hatte einen natürlichen Grund: 2022 führten die Korallenlaiche und ein zeitgleicher tropischer Zyklon letztendlich zu sauerstoffarmen Wasser und Bleiche. Inzwischen erholt sich das System langsam.

Blick in das "große Meeresaquarium".
Unsere GoPro rechts zeichnet auf, das Ergebnis ist gleich im nächsten Video zu sehen.

Hirschgeweihkoralle (Acropora palmata)
Glasbodenfahrt über gesunde Korallen.

Ulrike geht noch einmal zwischen den kranken, gebleichten Korallen Schnorcheln. Viele Fische sind eingewandert, die Algen fressen und somit helfen, dass sich die Kolonie erholt.

Danach ist Chillen am herrlichen Strand angesagt.
06.11.2025
Von 'Coral Bay' ging es in einem längeren Rutsch bis fast nach Carnarvon, wo wir jedoch kurz vorher abbogen, um zwischen das Meer und den 'Lake Macleod' zu kommen. Bis an die Küste geteert, danach recht gute Schotterstraße. Wir sind nach Norden bis hinauf zur 'Red Bluff Campside' gefahren und haben dort übernachtet. Sehr viel Wind, rauhe See und Salz auf den Scheiben.
Am folgenden Tag ging es zurück nach Süden, zum eigentlich interessanteren Abschnitt, wo die zur Zeit gewaltigen Wellenberge auf die felsige Küste stoßen und riesige Gischtwolken in die Luft schleudern. Besondere Attraktion ist ein 'Blowhole' (Blasloch), in dem Wasser durch eine "Röhre" im Felsen gedrückt wird, das dann mit lautem Gefauche ausströmt und viele Meter hochgeschleudert wird.
Gegen Spätnachmittag sind wir nach Carnarvon gerollt, haben eingekauft, Bertha gewaschen, 'Fish n Chips' an einem Foodtruck (Imbisswagen) gegessen und auf einem sehr schön gelegenen Parkplatz ruhig genächtigt.
Heute dann Aufbruch zu unserem fast 2.500 km langen Abstecher ins Westaustraliens Outback. Über 'Gascoyne Junction' ging es zum 'Temple Gorge Campground' im 'Kennedy Range National Park', wo wir jetzt angenehm mit nur zwei weiteren Campern stehen.
Als wir heute Morgen den Abzweig auf die asphaltierte(!) 'Carnarvon Mullewa Road' nahmen, kam uns nach etwa 30 km das erste Auto entgegen und prompt flog ein Stein in unsere Windschutzscheibe, hinterließ leider einen ordentlichen Krater und auch Risse in beide Richtungen. Da die Scheibe gerade einmal 8 Wochen alt ist, ganz besonders ärgerlich, aber wir können es nicht ändern.

Am 'Lake Macleod entlang, noch einmal ein Stückchen nach Norden.

Zufahrt zur schlichten, aber ruhigen und sehr schön gelegenen 'Red Bluff Campside'.

Unser Mond.
Rechts der wohl bekannteste Strahlenkrater 'Tycho', benannt nach dem dänischen Astronomen Tycho Brahe. Er hat einen Durchmesser von 86 km, ist gut 4,8 km(!) tief und rund 100 Mio. Jahre alt. (vgl. Wikipedia)

Seit Tagen weht viel Wind von See, dementsprechend hohe Wellen donnern auf die Felsküste und erzeugen riesige Gischtwolken.

Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum)

Kurzer Spaziergang am 'Point Quobba'. Zum Schnorcheln ist es im 'Aquarium' zu windig, aber man muss sich nur bücken.

Das 'Carnarvon Blowhole' faucht und bläst die Gischt dutzende Meter in den Himmel.

Das 'Quobba Lighthouse'.

Ein kurzer Wolkenbruch, für uns gefühlt nach Monaten, bei der Einfahrt nach Carnarvon.

Die kleine Gemeide 'Gascoyne Junction' (2021: 65 Einwohner) wurde nach einer Überschwemmung im Jahre 2010 wiederaufgebaut und ist ein wirklich hübscher Ort geworden.

Die Gravelroads in der Gegend sind durchweg in gutem Zustand.

Wir nähern uns der schon von Weitem sichtbaren 'Kennedy Range'.

Gräder im Einsatz, das sehen wir gerne.

Schwer vorzustellen bei der trockenen Umgebung, dass hier ab und zu die Straße überflutet wird. Die Höhenmarkierung hilft dann, die Querung für sich, bzw. sein Fahrzeug, einschätzen zu können.

Am 'Temple Gorge Campground' des 'Kennedy Range National Park'.
09.11.2025
Gerade sind wir auf dem Campingplatz am 'Mount Augustus National Park' angekommen. Wir sind heute morgen von 'Gascoyne Junction' aus gestartet, u. a. gut 200 km auf sehr guter Gravelroad mit einem Bar weniger rundum gefahren und nur einem Fahrzeug begegnet.
Auf dem einsamen 'Temple Gorge' Campground, den wir vor drei Tagen angesteuert hatten, sind wir zwei Nächte geblieben und gestern in die Schlucht hinein gewandert. Mit ganz leichter Kletterei, nur etwa 2,5 km lang, aber bei rund 40 °C und Windstille. Am Start warnt ein Schild mit dem Hinweis auf mehrere Todesfälle. Wir sind langsam gelaufen, haben viel getrunken und waren danach trotzdem echt platt. Sehr viel leichter zu erreichen und spektakulärer war die 'Honeycomb (Bienenwaben) Schlucht'. Am Ende eine Felsformation, wie ein großes Amphitheater, dessen Wand, geformt durch Wind und Wasser, tausende Hohlräume hat. Ein faszinierendes Naturphänomen,
den Aboriginals ist dieser Ort heilig.
Danach nach 'Gascoyne Junction' zurückgefahren, auf den dortigen Eins-a-Campingplatz, geduscht und sehr gut zu Abend gegessen: Chickenschnitzel (na klar!) und eiskaltes Bier (was sonst?).

Die Drohne zeigt einen Teil des Plateaus und der Abbruchkante der 'Kennedy Range'.

Wir laufen in die 'Temple Gorge (Schlucht)' hinein.

Tolle Gesteinsformationen.

Ein wenig Kraxelei ist nicht schlimm, aber die hohe Temperatur in der Schlucht ist brutal.

Liesegang-Bänderung

In der Nähe laufen wir, weniger der Hitze ausgesetzt, zur 'Honeycomb Gorge' (Honigwabenschlucht).

Fantastische Auswaschungen im Sandstein, durch Wind und Wasser geformt.

Rund um Gascoyne Junction gibt es "Pflasterstraßen", die während der Weltwirtschaftskrise mit Spitzhacke und Schaufel gebaut wurden.

Neuer Pub, mit sehr guten 'Chicken Schnitzel', alter Zapfsäule und schönem Campingplatz in 'Gascoyne Junction'.
13.11.2025
Einmal rund um den 'Mount Augustus', Felsmalereien der Aboriginals angesehen, den Emu Hill bei Sonnenuntergang besucht und noch eine Nacht dageblieben.
Am nächsten Morgen um 6 Uhr aufgebrochen, weil wieder gut 300 km Gravelroad plus 40 Asphalt vor uns lagen. Nach 19 km einen platten Reifen gewechselt und nach 255 km dem ersten Fahrzeug begegnet. Gut auf den asphaltierten 'Great Northern Highway' gekommen. Aufatmen: Einen weiteren Reifendefekt hätten wir nicht selbst beheben können, wir hatten nur noch einen Ersatzreifen, der nicht auf ein Rad montiert war. Ein Hilferuf wäre sehr teuer geworden.
Übernachtet haben wir in Karalundi, einer christlichen Schule mit Internat für Aboriginals. Dort mussten wir (Ulrike) mal wieder die Heckgarage samt des ganzen Inhalts putzen, weil diesmal sie vergessen hatte, den Solarladekabelbodendurchlass zuzuschrauben: Feinster roter Staub überall.
Gestern dann Fahrt über Meekatharra (Reifenservice) nach Wiluna mit nagelneuem Gemeindecampingplatz und tollem Museum plus Galerie. In der ganzen Region gibt es viele große Minen, vorallem Gold und Nickel.
Heute auf dem 'Goldfields Highway' kurz (160 km) nach Leinster, dem östlichsten Punkt unseres derzeitigen Abstechers ins westaustralische Outback. Der Ort ist eine Siedlung der multinationalen Minengesellschaft BHP (Broken Hill Proprietary Company) mit allem, was man braucht: Tankstelle, Supermarkt, Pub. Außerdem ein kostenloses Schwimmbad und ein sehr günstiger Wohnmobilstellplatz (10 AUS$, inkl. gratis Waschmaschinen und Trockner).

Größere, feuchte Arbeiten an der Gravelroad. Danach ist Bertha wieder voll eingesaut.

Neben der Straße eine Sehenswürdigkeit: Fossilhaltiges Sedimentgestein.

Trotz glatter Gravelroad stehen dem Fahrer die Haare zu Berge.

Eine der vielen Farmen im Outback, weit ab von den nächsten Siedlungen. Da hat man dann schon einen Flieger in der Garage stehen.

Im 'Mount Augustus Tourist Park', wo wir übernachten, betrachten uns diese Rosakakadus während ihres Mittagsruhe ab und zu durchs offene Dachfenster.

Bei der Rundfahrt um den 'Mount Augustus' gibt es einiges zu sehen.

Felsmalereien der Aboriginals

"Quarzwürfel" und Quarzgang

Riesiger Feuerstein mit Malereien

Eingeschlossener(?) Stein im Fels

Hier im 'Cattle Pool' gibt es immer Wasser.

Der 'Mount Augustus', der große Bruder des Uluru, im Sonnenuntergang.

Sehen sehr schön aus, sind aber von uns nicht zu bestimmen.

Reifenwechsel am frühen Morgen.

Die Kamele in Australien wurden im 19. Jahrhundert von Europäern auf den Kontinent gebracht und später, als man sie nicht mehr als Lasttiere brauchte, in die Freiheit entlassen, was inzwischen zu großen Problemen führt. Der Bestand wird zur Zeit auf rund 300.000 freilebende Tiere geschätzt, wahrscheinlich die größte Population auf der Welt.

Übergrößen kommen einem hier im Minengebiet häufig entgegen. Bei einigen hilft nur, die Straße komplett zu verlassen.

Aufgegebene Goldmine bei Meekatharra (2016: 573 Einwohner)

Altes, aber noch genutztes Freilichtkino an selbigem Ort.

Wieder endlose Gravelroads im Outback, dort springen sogar die Kängurus über die Rinder.

Altes Krankenhaus in Wiluna (2016: 720 Einwohner), heute interessantes Museum und Galerie.

Fünf auf einen Streich.

Gesteinszerkleinerer (Dumper) und alter Förderturm der ehemaligen
Agnew-Goldmine in der Nähe von Leinster (2021: 395 Einwohner).

Warum auch immer von der Straße abgekommen, die Passagiere hoffentlich unverletzt, bleibt das (Camping-)Fahrzeug plus Anhänger mit wirklich allem drum und dran erst einmal einfach so liegen.

Royal Flying Doctors Service Notfall-Landebahn.

Die 'London Bridge' bei Sandstone, viel kleiner, als erwartet.

Einfahrt nach Sandstone (2021: 168 Einwohner) mit dem regenbogenfarbigen Windrad, das auch im Wappen des Ortes auftaucht.

Sandstone 'Post Office and Telegraph Building'.

Im Café dort frühstücken wir gut in einem netten Ambiente.

Wieder geteerte Straßen und wieder manch recht breiter Gegenverkehr.

In Cue (2016: 178 Einwohner), mit schönen alten Gebäuden, machen wir eine Nacht auf einem freien Stellplatz Station. Mehr dazu im nächsten Bericht.