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Auf dem Landweg nach Australien

16.

Von Indien nach Thailand: Verschiffung, Flug und Urlaub

Σ km 31.106 | 01. bis 15. März 2023

Indien  Thailand 

1.3.2023
Wir haben frei, nichts Neues vom Zoll...
Um 9 Uhr treffen wir unseren Führer am Bahnhof. Wir sind zu sechst unterwegs. Mit der super breiten (3,24 m) Bahn fahren wir ein paar Stationen ins Zentrum und besuchen den Slum Dharavi, wo ein Teil des Films "Slumdog Millionär" gedreht wurde. Er gilt als der größte Asiens. Hier leben auf 2 km² etwa 1 Million Menschen. Es ist teilweise sehr sehr eng, manchmal richtig dunkel, meist nur Einzimmerwohnungen, zwei bis drei Stockwerke. Strom gibt es 24, Wasser nur gut 2 Stunden lang am Tag. Öffentliche Toiletten, Schulen, Kindergärten usw. sind vorhanden. Alles sehr interessant. Nachdem wir verschiedene Viertel (Recycling, Lederwaren, Töpfereien) besucht haben, gibt es schmackhaften indischen Lunch bei einer Familie. Dabei ist uns klar geworden, dass wir uns mittlerweile schon ganz gut an das, für uns allerdings nicht ganz so scharf gewürzte, Essen hier gewöhnt haben. Der Profit unseres Touranbieters geht übrigens zu 80 % in soziale Projekte im Slum.
Hinterher wieder mit Bus und Bahn zurück und noch bei Starbucks einen Cold Brew (Venti) genossen.


In Mumbai fahren wir zu sechst mit der Bahn zum Slum Dharavi. Dort ist es nicht erwünscht Fotos zu machen, wir respektieren das.

Im Mumbai Foreign Post Office geben wir ein Paket in die Heimat auf. Nach den Formalitäten und der notwendigen Zollkontrolle plus Stempel, packt ein Angestellter alles sorgfältig in einen gebrauchten Karton, gehört zum Service.
Nach nicht einmal einer Woche kommt es wohlbehalten in CUX an.



Bertha ist vom Zoll immer noch nicht abgefertigt.
Wir (Ulrike, Murmel und ich) fliegen nach Bangkok.



Die Einreise ist unproblematisch, ebenso der Erwerb zweier SIM-Karten unterschiedlicher Anbieter.



Für die ersten beiden Tage nehmen wir uns ein schönes Hotel im alten Zentrum, wo wir sehr nett empfangen werden.







Die Umgebung ist touristisch sehr "in", auch wir testen ein paar Lokalitäten.



Diese beiden Biersorten begleiten uns von nun an ein paar Wochen durch Thailand.

4.3.2023
One night in Bangkok haben wir jetzt hinter uns. Aber der Reihe nach: Eigentlich hatte die Speditionsfirma zugesagt, dass wir alle bei der Zollabfertigung unserer Fahrzeuge in Mumbai anwesend sein dürften, was sich dann aber als falsches Versprechen herausstellte. Bis heute sind die Fahrzeuge noch nicht abgefertigt. Wir hatten also noch einen Tag frei. Am Morgen sind wir in gerade einmal 5 Minuten zum General Foreign Post Office gelaufen, mussten uns in das große schwarze Buch, mit Name, Adresse, Telefonnummer, Ankunftszeit usw. eintragen(!), haben dann am Paketschalter die Order aufgegeben, einen Aufkleber erhalten, den zwei Etagen höher vom Zoll abstempeln lassen, die nicht einmal in die Tüten hineingesehen haben, bekamen dann alles schön in einen gebrauchten Karton verpackt, von denen dutzende im Raum herumlagen, schon der zweite hatte die richtige Größe, erhielten derweil Sitzplatz und zwei Becher Milchtee, bezahlten und mussten uns nur noch schnell wieder im Buch austragen. Das Ganze war in 20 Minuten erledigt, da gibt es andere Horrorgeschichten über Paketaufgaben bei der indischen Post...
Mit der Fluglinie IndiGo, bei der nicht nur die Flugzeuge zum Teil und die Kostüme der Flugbegleiterinnen gänzlich diese Farbe tragen, nein auch die Lidstriche jener Damen, sind wir gestern in 4 Stunden nach Bangkok geflogen und kamen in eine ganz andere Welt: Sauberkeit, Ordnung, normale Lautstärke, keine ständige Huperei. Unser Hotel liegt zentral, direkt an einem Wasserlauf und das Zimmer ist sehr schön.
Morgen verholen wir uns in den Süden von Pattaya, wo wir 10 Nächte bleiben werden.
Ach ja, heute Morgen haben wir beim Kaffeetrinken auf der Terrasse am Wasser einen recht großen Bindenvaran gesehen, der etwa 20 Meter von uns entfernt einen fetten Fisch verspeist hat.


Dann machen wir "Urlaub" in Pattaya, allerdings nicht im berüchtigten Zentrum, sondern ruhig abseits.
Unsere Ferienwohnung liegt im 32. Stock, links (wir haben das Licht nicht eingeschaltet), über uns nur noch eine Etage und das Rooftop.

Eine wirklich schöne Wohnung, mit auf zwei Seiten rundherum bodentiefen Fenstern und herrlichem Blick auf die Umgebung, die Bucht von Pattaya und das Meer.







Blick vom Balkon hinunter zum Pool auf der 24. Etage.



Der Infinity-Pool ist klasse, so wie das ganze Haus: Sauna mit Abkühlbecken, Dampfbad, Rooftop, Fitnessbereich mit modernen Geräten, reservierbarer Vorführraum, Aufenthalts- und Leseraum usw., immer mit tollem Blick aufs Wasser.











7.3.2023
Zwei Nächte sind wir nun hier im Süden Pattayas. Unsere Ferienwohnung mit Balkon im Andromeda Condominium liegt im 34. Stock, an zwei Seiten fast rundum bodentief verglast mit herrlicher Sicht auf Pattaya und das Meer, selbst von den Betten und Bädern aus. Über uns nur noch ein Stockwerk und dann das Rooftop. Murmel hat ein eigenes Schlafzimmer mit Doppelbett und Bad.
Hier ist es um einiges ruhiger als im Zentrum der Stadt, das ja recht "verschrien" ist. Die gute thailändische Küche haben wir bisher an beiden Abenden richtig genossen.
Das Wetter ist schwülwarm und wir sind sehr froh um die Klimaanlagen in der Wohnung.


Mangobecher mit Eiscreme.



9.3.2023
Bürotage gestern und heute: Auch auf Reisen sitzt einem das Finanzamt im Rücken, ein Schimmelproblem im Nachbarhaus muss aus der Ferne gelöst werden usw. Auch an unserer Homepage müssen wir arbeiten. Draußen ist es warm, aber mit hoher Luftfeuchtigkeit (wetteronline: "32°, gefühlt 40°"). Zur Zeit (12:30 Uhr) ist es hier oben bei geöffneten Balkontüren und Ausstellfenstern noch angenehm, ein kühler Luftzug weht durch die Wohnung. Später, wenn die Sonne frontal auf die Scheiben trifft, hilft nur noch alles dicht machen und die Klimaanlage ihre Arbeit verrichten lassen. Vielleicht gehen wir zur Abkühlung nachher kurz 'mal ins Becken auf dem Dach des Vorbaus im 24. Stock.
Gehen werden wir auf jeden Fall heute Abend ins "Pfälzer Stüble", im wilden Zentrum gelegen. Dort treffen wir uns mit zwei anderen Landfahrerpärchen, die es auch hierher verschlagen hat.
Unsere Bertha hat sich seit dem 28. Februar keinen Millimeter bewegt, während die "Morning Champion", die sie nach Bangkok bringen soll, stracks auf Mumbai zuläuft.




11.3.2023
Gute Nachricht: Heute Nacht wurde die Fahrzeuge verladen. Bertha steht nun im Bauch der "Morning Champion", einem RoRo-Schiff mit 200 m Länge und 32 m Breite. 13 Fahrzeuge, darunter unseres, wurden vom Zoll noch nicht einmal von innen angesehen...
Weniger gut: Ulrike ist stark erkältet.
Die Fahrt von Bertha übers Meer kann man auch auf unserer Karte verfolgen.

Gleich nebenan tolle Kaffees und Restaurants. Hier kommen auch gerne 'mal Geckos vorbei.










Nächtlicher Blick aus unserem Appartement mit kleinem Feuerwerk.







Frische Kokosnuss mit Panoramablick.

13.3.2023
Seit Tagen überzieht Smog weite Teile Thailands. Das schlägt sich auf die Gesundheit der Bevölkerung nieder. Von Wochenbeginn an mussten fast 200.000 Menschen wegen Folgen der Luftverschmutzung in Krankenhäuser eingewiesen werden, seit Beginn des Jahres mehr als 1,3 Mio Menschen, wovon bei der Hälfte Atemwegserkrankungen festgestellt wurden. Ursache für die massive Luftverschmutzung sind vor allem Brandrodungen, bei denen Landwirte ihre Felder abbrennen, um sie von Unkraut zu befreien. Auch in Nachbarstaaten wie Kambodscha, Laos oder Myanmar greifen Bauern auf diese Methode zurück. (Quelle: Tagesschau, 9.3.2023)
Außer dem Dunst haben wir beide bisher nichts bemerkt, keine Beschwerden. Hier am Meer weht seit ein paar Tagen ein Lüftchen und Wolken sind aufgetaucht.
Es ist weiterhin schwülwarm.




Ulrike besucht in der Nähe den goldenen Buddha.









Bucht und Zentrum von Pattaya.

Nach zehn Tagen letzter Urlaubsabend: Wir gehen noch einmal direkt am Strand gut Essen.



14.3.2023
Unser letzter Tag in unserem wunderschönen Domizil. Wir sind schon etwas traurig, aber wir haben Termine in Bangkok. Morgen werden wir also dorthin zurückfahren. Heute Abend gehen wir noch einmal Essen, wie bisher jeden Abend hier. Preise und Qualität sind recht unterschiedlich. Da fällt mir ein, dass wir noch nicht vom "Pfälzer Stüble" berichtet haben: Zu sechst waren wir dort und alle Gerichte haben überzeugt. Ob Sauerbraten, Gulasch, Schnitzel, Rahmschnitzel, Kassler mit und ohne Spätzle, alles war sehr lecker. Also klare Empfehlung, wenn ihr 'mal in der Nähe seid.


Zurück in Bangkok mieten wir uns wieder ein Hotelzimmer, diesmal im modernen Zentrum.

15.3.2023
Apropos Schnitzel: Gestern Abend haben wir in unserem Stammlokal, wo wir fünfmal gut und preiswert thailändisch Essen waren, Schnitzel mit Salat (wilhelm) und Fisch mit Reis und ohne Knoblauchsoße (Ulrike) gegessen. Das beste Schnitzel bisher auf der Reise. Gut, das war auch das erste, aber Ulrike meinte: Das beste Schnitzel ever. Deshalb haben wir uns zum Nachtisch noch 'mal eines bestellt und ehrlich geteilt.
Heute morgen sind wir drei schweren Herzens aus unserer Ferienwohnung ausgezogen und haben uns in gut zweieinhalb Stunden nach Bangkok in unser Hotel fahren lassen. Nach einem Zimmerupgradewechsel kann man sich auch hier ganz gut wohlfühlen.


Wir verfolgen Berthas Reise auf der "Morning Champion". Heute Mittag biegt sie gerade in die Straße von Malakka ein, die mit am stärksten befahrene Wasserstraße der Welt. Bis vor kurzem noch wegen Piratenüberfällen gefürchtet, ist sie jetzt wieder gefahrlos befahrbar.

Archivbild: Die "Morning Champion" vor Cuxhaven.
Shipspotting.com image © Gerolf Drebes


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