Einmal quer durch Indien wieder nach Mumbai

Σ km 31.106 | 15. Februar bis 28. Februar 2023

   

Da die Grenze zu Myanmar geschlossen ist, müssen wir unsere Fahrzeuge verschiffen. Eigentlich wäre Kalkutta der "nächstliegende" Hafen gewesen, aber die verfügbare Passage unverhältnismäßig teuer. Also wieder 2.000 km quer durch Indien zurück nach Mumbai.

Wir machen aber noch einen Abstecher nach Varanasi, der spirituellen Hauptstadt Indiens. Deren Besuch sollte bei einem Indienbesuch unbedingt eingeplant werden.



Ein Bad dort im Ganges ist für jeden Hindu höchst erstrebenswert und die Reinwaschung wird glücklich zelebriert. Wir sehen das sehr ambivalent, denn der Fluss ist einer der schmutzigsten der Welt.





Wenige Meter entfernt werden Leichen verbrannt und deren Asche in den Ganges gestreut.









Kulturschock? Nein, dazu sind wir schon viel zu lange in Indien unterwegs. Wir gehen erst einmal einen Kaffee trinken...













Am Abend machen wir uns noch einmal auf, um am Fluss eine der vielen Lichterzeremonien anzusehen.



Viele Gläubige und Zuschauer kommen mit dem Boot und es herrscht indientypisch heilloses Durcheinander aber auch unendliche Gelassenheit.



Unterwegs bei einer Pause werden wir eingeladen einen kleinen Felsentempel anzusehen und begegnen dabei dieser jungen Dame.



Auf den Mittelstreifen der Schnellstraßen blüht es zur Zeit besonders schön.

Zementwerbung ist im ganzen Land omnipräsent, warum auch immer.





Partielle Mondfinsternis(?) am 21.2.2023 in Jabalpur.

21.2.2023
Ursprünglich war geplant, von Indien über Myanmar weiterzureisen. Das ist zur Zeit wegen der bürgerkriegsähnlichen Zustände dort nicht möglich. Indien hat die Grenze geschlossen. Wir fahren in diesen Tagen zurück nach Mumbai. Von dort werden die Fahrzeuge nach Bangkok verschifft, wir fliegen dorthin. Bertha wird mit Wartezeit auf den Dampfer etwa drei Wochen unterwegs sein. Wir haben zunächst drei Tage in einem Hotel mitten in Bangkok gebucht, dann für zehn Tage im Süden Pattayas im "mindestens" 20. Stock mit herrlicher Seesicht und Strand, bevor wir uns wieder mitten hinein in das Stadtleben begeben.

Fragen über Fragen: Webervogelnest?

23.2.2023
Heute sind wir 469 km gefahren. Auf guter vierspuriger Straße und 2/3 auf einer nagelneuen Autobahn. Erst als wir den Hinweis von Mitfahrern bekamen und wir unsere digitalen Karten erneuert haben, die wir vor etwa drei Monaten geladen hatten, ist sie aufgetaucht. Das Gros der Gruppe folgte der Streckenempfehlung der Reiseleitung auf alter Strecke zu einen Zwischenübernachtungsplatz. Wir haben dadurch ein Etappenziel übersprungen und sind mit zwei weiteren Fahrzeugen schon wieder in Ellora. Das verschafft uns morgen einen "freien" Tag. Allerdings müssen wir Bertha für die Verschiffung vorbereiten. Unter anderem müss(t)en alle Lebensmittel 'raus, aber wir haben ja ein paar Ecken, die man nicht so ohne weiteres einsieht. Den Kühlschrank und das Gefrierfach werden wir jedoch leeren, wir sind schon kräftig am Abbauen. Lose Elektronik muss mit in den Flieger, das Fahrzeug muss sauber sein, also noch gewaschen werden. Wir müssen unsere Sachen packen, ein paar Dinge so stauen, dass sie nicht so schnell gefunden werden und so weiter. Es gibt noch jede Menge zu tun und ein paar Kilometer sind es auch noch bis Mumbai...



Zumindest für uns ungewöhnlicher Tankstellengast. Gleich nebenan lassen wir unseren Problemreifen reparieren. Diesmal wird er von der Felge genommen und innen mit einem Flicken dichtgeklebt.





Viele, viele weiße Eier.

Bertha wird zum zweiten Mal gewaschen, aufs Schiff darf sie nur sauber.

25.2.2023
Wir sind nach 8 Stunden Fahrt wieder in Mumbai, wo wir ja schon Anfang November durchgekommen sind.
Unser vor fast drei Monaten geflickter Reifen verlor leider wieder Luft, so dass wir ihn heute morgen noch einmal demontieren ließen. Der Spezialist, Einzelkämpfer in einer Blechbude neben einer Tankstelle, hat ihn dann von der Felge genommen, den Reperaturpropfen, an dem die Luft herauskam, innen glattgehobelt, mit einem Flicken verschlossen, wieder auf die Felge gezogen und dann mit 70 PSI aufgepumpt. Scheint zu halten.
Bertha wurde das zweitemal auf dieser Reise gewaschen, was allen Beteiligten ziemlich Spaß gemacht hat.
Nach den angenehmen Temperaturen in Bhutan, Nepal und Nordindien, hatten wir heute schon wieder fast 40 °C. Macht mächtig durstig und total schlaff.

26.2.2023
Affenheiß! Wir müssen trotzdem einiges räumen und packen. Ulrike backt Brot und Kuchen. Gegen Mittag sind wir völlig fertig. Erst im Schatten sitzen, dann die Erlösung im kühlen Pool. Herrlich...
Am Abend dann nette Geburtstagsfeier mit Salat und kühlem Bier.

27.2.2023
Wieder in Bertha geräumt, gepackt und zweimal im Pool abgekühlt. Ulrike hat zwecks Resteverwertung Brot, Kuchen und Pizza gebacken. Unseren burjatischen Mechanikus zur Kaffeezeit mit kaltem indischen Flaschenbier (0,65 l/5 %) verabschiedet und abends im Restaurant gegessen. Morgen müssen wir um 15:00 Uhr am Hafen sein. Ob dann schon die Zollformalitäten stattfinden werden, wissen wir noch nicht. Wir sind bis 3. März im Hotel in der Nähe auf Standby.



Nach ein paar heißen Tagen, die wir in der Nähe von Mumbai mit Räumen, Packen, Verstauen usw., aber mit Abkühlpool, verbringen, fahren wir zum Hafen und geben unsere Fahrzeuge schweren Herzens ab. Gut drei Wochen werden wir getrennt sein: Maus bleibt in Bertha, Murmel kommt mit uns.



28.2.2023
Um 15 Uhr sollten wir im Hafen sein. Gut 5 Stunden später durften wir dann endlich zum Zoll, aber nur bis zum Tor. Dort wurden die Wagen von Speditionsleuten übernommen. Eventuell übermorgen bei der Zollabnahme kann einer von uns beiden dabei sein. Das wird auf jeden Fall spannend.
Nur ungern haben wir Bertha vorübergehend weggegeben. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl nach so langer Zeit. Es wird wohl drei Wochen dauern, bis wir wieder einziehen können.
Murmel ist mit uns ins Hotel gegangen, die Maus ist in Bertha geblieben und passt auf.