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2023 –
Australien

Unsere Route und wo wir gerade sind:
Stecknadeln (Datum und km) und Route (Datum) anklickbar.
pfeil zoombare Vollbildanzeige mit allen Details


31.

Gibb River Road, Kimberly, Bungle Bungles, Broome

15. bis 30. September 2025
Σ km 40.080

Australien  First Australians 

19.09.2025
Auf Empfehlung ging es zum Campingplatz am 'Lake Argyle' mit Infinity-Pool, wo wir zwei Nächte geblieben sind.
Vorgestern dann nach Kununurra (Touristinfo, Frühstücken und Einkaufen). Anschließend gleich weiter und auf der noch geteerten 'Gibb River Road' bis zum 'Pentecost River Crossing'. Hier Übernachtung ganz wunderbar direkt am Fluss.
Die Gibb ist legendär, aber auch bekannt als sehr rauhe Straße, sehr Viele machen einen Bogen drumherum. Wir haben einige Leute befragt, aber ganz unterschiedliche Einschätzungen erhalten. Nach der Flussquerung sind wir auf der anderen Seite weitergefahren, um uns selbst ein Bild zu machen, notfalls umzukehren. Am Anfang, die ersten gut 120 km, ziemlich tiefes Wellblech, dann besser werdend. Geschwindigkeit, mit 1½ Bar weniger Reifendruck, zwischen 10 bis hin zu 80 km/h. Gerumpelt hat es auch, sehr und manchmal weniger.
In den letzten Tagen ist die Temperatur bis auf fast 40 °C gestiegen und nachts sind es dann immer noch um die 30 Grad. Auch der Grund für die vielen unterschiedlich großen Windhosen, die wir heute zu sehen bekamen.
Jetzt stehen wir frei am 'Hann River Crossing'. Die Überquerungen sind jetzt, am Ende der Trockenzeit, kein Problem, weil die Flüsse wenig Wasser führen. Morgen geht es weiter auf der Gibb, die aber von hier aus immer besser werden soll.
Übrigens funktioniert unser Starlink Mini einwandfrei, auch gerade wieder, wo wir ansonsten weit und breit kein Netz hätten. Zur Zeit alternativlos und wir sind froh, trotz des Herrn Musk, dass wir ihn haben.


Die ehrwürdigen Boabs sind einfach schön.

Die Rosa Kakadus sind wie ihre Artgenossen sehr gesellige und kreischende Vögel.

Wir überqueren zum ersten Mal die Grenze nach Westaustralien. Bei der Biokontrolle bemängelt ein übel gelaunter Offizieller unsere nicht ganz tiefgefrorene Petersilie und entsorgt sie zu unserem Bedauern.

Die vielen Schilder sind wieder typisch, eigentlich muss man anhalten und lesen.





Die Früchte des Boabs. Man könnte glauben, dass er schon für Weihnachten Kugeln trägt.

Der 'Lake Argyle' ist Australiens größter Stausee, gemessen an der Wasseroberfläche.



Ulrike genießt den Infinity-Pool des dortigen Campingplatzes.

Stelzenmonarch und Mangrovereiher

An der Querung des 'Pentecost River' übernachten wir ruhig.



Am nächsten Tag tasten wir uns langsam auf den ersten Kilometern der 'Gibb River Road' vor.
Gut 120 km sind zunächst ziemlich wellig und steinig, dann kommt rote Erde, auch Waschbrett, aber besser zu fahren.





22.09.2025
Weiter auf der jetzt besser zu fahrenden 'Gibb River Road'. Besuch der 'Galvans Gorge' mit einem kleinen Wasserfall und Badepool, herrlich umragt von Felswänden und Pflanzen. Wir erklären sie zur schönsten bisher gesehenen.
Dann 29 km Abstecher zur 'Bell Gorge' auf recht übler Strecke. Vom Parkplatz aus kurze Wanderung zum Wasserfall und See. Auf der Rückfahrt zur Gibb sind vier "Bäche" zu queren. Im letzten Creek stand ein verlassener Geländewagen, an dem kein Vorbeikommen war. Einige Zeit später tauchten die Eigentümer auf, wir haben den nicht mehr fahrfähigen Wagen (Wasserschaden) herausgezogen und mit unserem Starlink konnten sie für den nächsten Tag einen "Abschleppservice" anfordern. Wir sind dann noch zum Übernachten in der Dunkelheit bis zu einem Aussichtspunkt an der Gibb gefahren.
Gestern recht kurze, aber wunderschöne Etappe durch die rauhen Berge der 'Leopold Range' in den Kimberleys bis zum Campground des 'Windjana National Park' mit heißen(!) Duschen. Bei 40 °C und Dauersonnenschein sind die Solarkollektoren eben schnell aufgeheizt.
Heute um 6 Uhr sind wir in die Schlucht gelaufen, die von senkrecht geschichteten Felswänden, alten Korallenriffen(!), eingerahmt wird. Auch zwei Süßwasserkrokodile und ein Känguru ließen sich, auf einer Sandbank liegend, blicken. Schöner Spaziergang.
Anschließend weiter auf Gravelroad (Schotterstraße) zum 'Tunnel Creek'. Der hat sich schon vor rund 350 Millionen Jahren(!) 750 m durch Kalksteinfelsen gearbeitet. Heute kann man dort mit Taschenlampe und teils bis zur Hüfte im Bach watend durchlaufen. Im Tunnel hängen Fledermäuse und auch zumindest zwei kleinere Süßwasserkrokodile lagen im Wasser, die angestrahlten Augen golden leuchtend.
Nach einem späten Frühstück sind wir dann die restlichen 70 km auf der recht guten Piste bis zum 'Great Northern Highway' und auf ihm bis zu unserem Übernachtungsplatz am 'Ngumban Cliff Lookout' sanft und flott dahingerollt.


Kleine Bachquerungen sind zu dieser Jahreszeit kein Problem, wenn man genug Bodenfreiheit hat.

Fast endlose Weiten, so geht es dahin.
Die Wege beiderseits der Straße dienen der Kontrolle der Weidezäune der riesigen Stations (Farmen).

Die wunderschöne 'Galvans Gorge'.

Mal wieder eine Lotusblüte.

Ein 'Mertens-Wasserwaran', der gerade in sein Lieblingselement hinabgleitet.

'Dalmanyi Falls' am 'Bell Creek'. Die Straße dorthin war echt übel.



Auf dem Rückweg steht in der vierten und letzten Bachquerung ein Geländewagen mittendrin im Wasser, an dem wir nicht vorbeikommen. Lässt sich nicht mehr starten, also rausziehen.



Nette Kleinkunst auf einer Leitplanke an einem Aussichtspunkt.

Königin Victoria im Profil.

Die senkrecht geschichteten Felsen der 'Windjana Gorge' waren früher ein Korallenriff, aber das ist schon 350 Millionen Jahre her.

  bitte Panorama in der Box nach rechts und links schieben!


Regenbogenbienenfresser mit Beute.

In die tolle Schlucht darf man ein Stück hineinwandern.
Süßwasserkrokodile sonnen sich dort auf einer Sandbank.



Ein Bowerbird (Laubenvogel). Auf Grund der Intelligenzleistung, die sie beim Bau und der Dekoration ihrer Lauben zeigen, werden sie zu den intelligentesten unter den Vögeln gezählt (siehe Wikipedia). Übrigens dient die Laube nur der Brautwerbung, das Weibchen baut später ein Nest.



Der 'Tunnel Creek'. Durch ihn hindurchzulaufen, mit Abschnitten im recht tiefen Wasser, ist schon ein besonderes Erlebnis.







Süßwasserkrokodile ruhen sich im Dunkel der Höhle aus. Etwas komisch ist das schon, so nahe an ihnen vorbeizuwaten.

Das eine Ende ist erreicht, wir müssen aber wieder zurück.









Wir stoßen erneut auf den 'Great Northern Highway', pumpen die Reifen wieder auf und rollen unserem nächsten Ziel entgegen.





In 'Halls Creek' tanzen Kühe auf dem Dach des Supermarktes. Außen nicht der Burner, aber drinnen bestens sortiert.

Auf einem Rastplatz wird Wilhelm in der Blechtoilette von einer Windhose erwischt: Ganz schönes Getöse und gewackelt hat es auch.

Sodomsapfel am Oscher, oder Fettblattbaum.

25.09.2025
Vorgestern sind wir in einer langen Fahretappe bis zum 'Purnululu National Park' (UNESCO-Weltnaturerbe) gefahren. Hinein darf man nur mit Allradern, alle anderen müssen draußen bleiben. Auch die 63 km im Park über teils ruppige Gravel Road haben wir noch, wieder mit wenig Luft in den Pneus und vorsichtiger Fahrt, bis zu unserem ersten Campground im Süden geschafft.
Gestern dann um 4:15 Uhr gestartet und noch gut vor Sonnenaufgang bei den 'Bungle Bungles' angekommen. Die berühmten, weltweit einzigartigen "Bienenkörbe" (Domes), wegen ihrer Form und der orange-schwarzen Streifen, erstrahlten im ersten Sonnenlicht unheimlich schön.
Von dort aus sind wir dann zwischen den Domes herumgelaufen, haben die 'Cathedral Gorge' besucht, sind ein Stück am 'Piccaninny Creek' entlanggelaufen und waren noch am gleichnamigen Aussichtspunkt. Am frühen Vormittag war die Temperatur noch gut zu ertragen, trotzdem ermüdend, aber einfach großartig.
Anschließend sind wir zum nördlichen Campground, von wo aus wir heute morgen zur 'Echidna Chasm (Kluft)' gefahren sind. Bis zu zweihundert Meter ragen die rötlichen Seitenwände senkrecht nach oben und haben teilweise nur 50 cm Abstand voneinander. Zur richtigen Zeit, wir bekamen einen Tipp, erstrahlen die Wände in rotgoldener Farbe, umwerfend anzuschauen.
Anschließend sind wir den 69 km langen rauhen Weg zurück zum Highway gefahren und haben gleich auf dem ersten Rastplatz unser Nachlager aufgeschlagen, gekocht, gegessen, Fotos angesehen und dies geschrieben. Ulrike liest gleich Korrektur und dann, dank Starlink, direkt auf die Homepage.




Noch vor Sonnenaufgang sind wir bei den "Bienenkörben", einzigartig auf der Welt.









Ein australisches Highlight.

Termitenbau mit Aufgang in luftiger Höhe.





Die Termiten lassen sich in dieser grandiosen Umgebung nicht lumpen.



Die Kathedrale ist eine faszinierende riesige Höhle, bzw. überhängende Felswand.



Am 'Piccaninny Creek' strahlt der weiße Sand in der Morgensonne.



Eine Steinmühle.

Die Bungle Bungle Kuppeln
...ein Ort von globaler Bedeutung und ein geologisches Wunder.

Wie bemerkenswert und einzigartig sind diese bienenstockförmigen Kuppeln? Sie machen etwa 20 % der Bungle Bungle Range aus, ragen 250 m aus den umgebenden Sandebenen empor und sind in ihrer Größe, Ausdehnung, Erhabenheit und Vielfalt weltweit unübertroffen. Sie sind einer der Hauptgründe für die Aufnahme Purnululus in die UNESCO-Welterbeliste im Jahr 2003.

Wie haben die Kuppeln ihre Form erhalten?
Die Fundamente der Bungle Bungle Range wurden vor 360 Millionen Jahren gelegt. Erst vor 20 Millionen Jahren begann die Formung dieser ikonischen Kuppeln. Millionen Jahre Erosion durch Wind und Wasser haben diese uralten Sandsteintürme geformt.

Wie haben die Kuppeln ihre Streifen bekommen?
Ein winziger, einzelliger Organismus namens Cyanobakterium bildet die dunklen horizontalen Bänder um die Kuppeln. Cyanobakterien benötigen Feuchtigkeit zum Überleben und kommen daher nur auf dem tonhaltigen Sandstein vor, der länger feucht bleibt. Die orangefarbenen Bänder bestehen aus eisenoxidverfestigtem Sandstein, der zu schnell trocknet, als dass die Cyanobakterien überleben könnten.

Warum sind die Kuppeln so zerbrechlich?
Sowohl die orangefarbenen als auch die grauen Bänder bilden eine Kruste an der Außenseite der Kuppeln, die den weichen, weißen Sandstein im Inneren stabilisiert und schützt. Diese Kruste ist nur wenige Millimeter dick. Daher ist es wichtig, die Kuppeln nicht zu beschädigen, da der Sandstein sonst erodiert und abbröckelt.

Bitte tragen Sie zum Erhalt dieser fragilen und kulturell bedeutsamen Landschaft bei, indem Sie nur auf markierten Wegen wandern und keine Felsstrukturen besteigen oder beschädigen.

Text der Grafiken rechts:
Entstehung der Kuppeln

Vor 360 Millionen Jahren
Sand und Kies wird im 'Ord Becken' abgelagert.

Vor 250 Millionen Jahren
Schichten von sandigen Sedimenten bauen sich auf. Die Körner werden durch Quarz miteinander verbunden, wodurch Sandstein entsteht.

Vor 20 Millionen Jahren
Wasser beginnt durch die Risse zu sickern und bricht den Sandstein auf.

Gegenwart
Der Erosionsprozess von Wasser und Wind hat tiefe Schluchten und die markante Form der Bienenkörbe geformt, so wie wir sie heute sehen.


Das waren die 'Bungle Bungles' im südlichen Teil des 'Purnululu National Park', doch auch im Norden wartet ein weiterer Höhepunkt.

Die 'Echidna Kluft' ist ebenfalls ein geologisches Wunderwerk.







Genau zur richtigen Zeit vor Ort.

Die 120 km lange Hin- und Rückfahrt vom Highway zu diesen Attraktionen ist ruppig und nur für Allrader erlaubt.

Die Hitze dieser Tage erzeugt immer wieder kleinere und größere Windhosen.

28.09.2025
Auf der 'Great Northern Road' (Große nördliche Straße) ging es zurück nach 'Halls Creek', kurz einkaufen und nach dem Ort links ab auf der 'Tanami Road', größtenteils Gravel (Schotter), bis zum Abzweig zu unserem Krater. Der 'Wolf(e) Creek Meteorite Crater' ist ein sehr gut erhaltener Einschlagskrater von rund 880 m Durchmesser. Er ist der zweitgrößte der Welt, in dem noch Einschlagsmaterial gefunden wurde.
Wir haben am dortigen gebührenfreien Nationalparkcampground allein übernachtet, sind am Morgen noch vor Sonnenaufgang am Kraterrand gestanden, haben die Drohne fliegen lassen, Fotos gemacht und sind dann einmal auf dem Kraterrand komplett (gut 3 km) herumgelaufen.
Gestern wieder rund 150 km zurück zum Highway und noch bis 'Fitzroy Crossing' auf den Campingplatz gefahren, geduscht, Essen gegangen, Bierchen getrunken und wohlig in den Schlaf gesunken.
Weil Wilhelm gestern das Solarkabel, das durch den Heckboden von Bertha geht, nicht eingezogen und das Loch mit der Schraubkappe geschlossen hatte, war der größte Teil des Stauraums mit rotem Staub bedeckt. Also alles ausräumen, säubern und wieder rein, 15 Kisten, Kühlbox, Klappstühle, Tisch usw. Auch das Elektroschapp musste gereinigt werden. Wir haben die "Gelegenheit" genutzt, gleich die Halterung für die Kühlbox zu verkleben. Leider hat dem heraushängenden Stecker die Fahrt im Freien nicht gut getan, das Gewinde wurde abgeschliffen. Ob er noch funktioniert? Wir werden sehen. Überhaupt müssen wir überlegen, wie es mit unserer Solartasche weitergeht, bei der seit ein paar Tagen eines von drei Feldern ausgefallen und die Leistung jetzt einfach zu gering ist. Das teure, für seine Robustheit beworbene, Ding irgendwann nach Deutschland schaffen und reparieren lassen, oder hier ein neues günstiges kaufen?
Nach der ganzen Arbeit in der Hitze gleich noch einmal geduscht, kurz Einkaufen gewesen, viele Getränke bei fast 40 °C, und noch gut 180 km bis zu einem Rastplatz bei einem riesigen uralten ehrwürdigen Boab, der uns Schatten gibt und heute Nacht bewachen wird.


Den 270 km langen "Abstecher" zum 'Wolfe Creek Meteorite Crater' (frühere Schreibweise ohne e) machen wir natürlich und sind sehr angetan von diesem guterhaltenem Einschlagskrater.



Wir übernachten allein am dortigen kostenlosen Campground des Nationalparks.

Am nächsten Morgen umrunden wir den Krater und treffen auf diesen farblich bestens angepassten 'Ring-tailed Dragon' (wörtlich übersetzt: Ringelschwanzdrachen).





Ringsittich

Termitenbauten und Boabs säumen unseren Weg.





An diesem uralten Exemplar übernachten wir wohlbehütet.

Dort äugt auch ein neugieriger Stelzenmonarch durch die Windschutzscheibe in Bertha.



Unterwegs an einem Fluss bekommen wir diese Brolgas mit Kühen vor die Linsen.

30.09.2025
Weiterfahrt nach Broome und dort für drei Nächte auf einen Campingplatz. Zwar dritte Reihe, aber erhöht mit prächtigem Blick auf das türkisfarbene Meer.
Wir besuchen das Zentrum der Stadt, holen ein postlagerndes Päckchen und eins bei Bunnings (Baumarkt) ab, schlendern durch das chinesische Viertel mit seinen vielen attraktiven Läden und schauen uns ein paar faltbare Solarpanel an.
Gestern dann Arbeitstag: Wäsche waschen, Bertha innen reinigen usw.


Was für Farben: Direkt vor unserem Campingplatz in Broome.




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