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Auf dem Landweg nach Australien

1.

Von zuhause über den Balkan in die Türkei nach Istanbul

Σ km 4.137 | 14. bis 31. Juli 2022

Deutschland  Österreich  Slowenien  Kroatien  Bosnien und Herzegovina  Montenegro  Albanien  Kosovo  Nordmazedonien  Griechenland  Türkei 

Nachdem die Überfahrt nach Südamerika für September 2020 gebucht und bezahlt war, aber wegen Corona von der Reederei gecancelt wurde, sind wir nun endlich zu unserer "großen Reise" gestartet. Jetzt halt nach Osten Richtung Australien. Wir haben uns ein Jahr lang einer Gruppe angeschlossen, die von der Firma 'Abenteuer Touren' geleitet wird, unter dem Motto: Jeder für sich, doch nicht allein. Die Tagesetappen fährt man allein, dazu gibt es jeweils die entsprechenden Unterlagen. Ein paar Tage individuell unterwegs sein ist ebebfalls möglich. Auch detaillierte Länderinformationen werden von den Mitarbeitern vor Ort gegeben - wir reisen zum ersten mal ganz ohne gedruckte Reiseführer...
Uns wurde und wird eine Menge an Organisationsarbeit abgenommen, mit ein Grund für diese Gruppenreise. Trotzdem mussten wir vor dem Start noch vieles erledigen: Jede Menge Unterlagen für die Reiseleitung zur Verfügung stellen, einige Arztbesuche, aufwendig Versicherungen regeln, Haus und Hof auf Vordermann bringen und Betreuung klären und vieles vieles mehr. Bertha wurde noch getunt (u. a. neue Reifen, Motoroptimierung und Ferndiagnose, neue verstärkte Dämpfer, Vorder- und Hinterachsschutz, stärkere Hupen). Stress!
Am 14. Juli sind wir dann endlich gestartet.
In Istanbul treffen wir uns am 1. August mit unserer Gruppe. Leider steht inzwischen fest, dass wir nicht durch Turkmenistan reisen können, da die Grenze wegen Corona noch nicht wieder geöffnet und damit der Weg nach Zentralasien (Seidenstraße, Pamirhighway) versperrt ist. Auch wenn es nicht leicht fällt, müssen wir das akzeptieren und richten den Blick nach vorn...

Geplante Tour (Stand August 2022).

Noch ganz kurz zu unseren Fotos hier: Ulrike fotografiert mit einer Fuji-Ausrüstung und rechnet die Bilder für die Webseite radikal auf etwa 300 KB herunter. Das scheint uns ein guter Kompromiss zwischen Qualität und Ladezeit. Selten schleicht sich aber auch 'mal ein Handyfoto ein...

Unsere zweite Übernachtung auf dem Gaisberg oberhalb von Salzburg.



Alpine Flora und Fauna.
In Klagenfurt wurde uns in zweierlei Hinsicht gut geholfen: Wilhelm wurde im sehr modernen Krankenhaus (zweitgrößtes Österreichs) untersucht und bekam ein Medikament verschrieben. Am Tag darauf reparierte die dortige Mercedes-Vertretung unsere quietschenden Bremsen, was zuvor zwei andere Mercedes-Werkstätten vergeblich versucht hatten. Die Belege, schon verglast, wurden auch getauscht. Seither haben wir, Wilhelm und Bertha, damit Ruhe.

Entlang der Adria.



Durch Kroatien bequem auf der Autobahn.

In der albanischen Stadt Igalo zum ersten Mal Strandleben.

Der Kapitän wollte unbedingt mitten im Zentrum parken...







Seidenreiher mit schönen gelben Füßchen.

Ulrike so müde, dass sie einen Mittagsschlaf macht. Passiert sonst nie.

Endlich Ćevapčići.

Tags darauf an einer albanischen "Raststätte" Hühnchen-, Gulaschsuppe und als Geschenk des super netten Kochs frittierte Teigfladen, Tomatensalat und eine Käsecreme mit Oliven. Alles äußerst lecker!

Nach einem Kurztrip durch den Kosovo und Nordmazedonien mit Übernachtung an einem See, kommen wir zurück nach Albanien. Hier schauen wir uns die Vjosa an. Sie ist einer der letzten ungezähmten Wildflüsse Europas. Lange haben Paddler und Umweltschützer gekämpft um einen Staudamm zu verhindern, der schon in Bau war. Jetzt scheinen sie gesiegt zu haben: die Regierung will den ganzen Flusslauf unter Schutz stellen.







Wir verbringen einen Tag und eine Nacht direkt am Flussufer. Ulrike geht sogar darin schwimmen.

Richtung Mittelmeer mäandert der Fluss in weiten Ebenen.

Hinterlassenschaft des Diktators Hoxha: Einer der etwa 200.000 Kleinstbunker. Überall im Land zu entdecken und inzwischen meist witzig bemalt.

Abendessen bei Sonnenuntergang.

Nachts bei klarem Sternenhimmel in den Bergen.





Ehrlicherweise müssen wir zwei Dinge berichten: Erstens zerlaufen wir fast bei der Hitze von knapp 40 °C. Wir schwitzen und kommen mit Trinken kaum hinterher. Auch Nachts dauert es lange, bis es wenigstens etwas abkühlt. Zweitens sind die Mücken hier zur Zeit eine große Plage, wir sind rundum zerstochen und manchmal echt fertig. Für Murmel und Maus haben wir Schutz. Aus diesem Anlass kramen wir ein Gedicht aus längst vergangenen Zeiten hier noch einmal hervor:

Autan

Die Welt ist groß, die Natur ist mächtig,
in ihrer Vielfalt farbenprächtig.
Doch für uns Menschen ohne Frage
sind die Schnaken eine Plage.
Halt, da kommt schon eine angeflogen,
doch sie macht einen großen Bogen,
beginnt zu taumeln, ihr wird bange,
sie landet auf der Gardinenstange,
beginnt zu zittern, wirkt benommem,
wie ist es nur soweit gekommen?
Der Duft mein Freund, der von Autan,
der hat ihr gar nicht gut getan.
Die Klatsche nimm nun rasch zur Hand
und haue mit Herz und Verstand
fest auf das betäubte Tierlein ein.
Nie wieder wird es böse sein.
Und die Moral noch ganz zum Schluss:
Autan ist's, was man schmieren muss!

© Ulrike + wilhelm, Saintes-Maries-de-la-Mer, 1990.



In Griechenland gehen wir noch einmal schön essen: Dorade und Seebarsch mit einem(!) griechischem Salat.

vorher


nachher
Und um Spekulationen zu vermeiden, die in diesem Zusammenhang schon stattgefunden haben: der größere, der Seebarsch, war für Ulrike...

Beim Praktiker kaufen wir aus gegebenen Anlass noch einen größeren Sonnenschirm und eine schmale Kühlbox. Unsere Lieblingsfarbe?

Gelbfüßiger Seidenreiherstrandläufer und Libelle.



Unsere letzte Nacht in Europa an einem schönen Strand im griechischen Ebroudelta.

Wilhelm räumt auf. Immer etwas Müll sammeln und mitnehmen, macht Wildsteher sympatisch.



Am Morgen besucht uns eine Herde Rinder mit ihrem "Gaucho".

An der türkischen Grenze mussten wir in der Schlange gut eineinhalb Stunden warten, die LKWs auf der Gegenseite träumen von so flotten Abfertigungszeiten.

Punkt 20:52 Uhr verlassen wir Europa und queren über die Bosporusbrücke hinüber nach Asien


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